Tag 27 - 05.04.2024 - 34,4km - von Tabara nach Olleros de Tera

Veröffentlicht am 27. April 2024 um 09:10

Von: Tabara

Nach: Olleros de Tera

km heute: 34,4

km gesamt: 826,7

km durchschnittlich/Tag: 30,62

km Wochenschnitt (gleitend): 207,2

Wochenschnitt (gesamt): 214,33

Unterwegs von: 6:15

Unterwegs bis: 12:45

Zeit heute: 6:30 Stunden

Zeit gesamt: 160:10 Stunden

Unterkunft: Landhaus Casa Julia

Kosten Unterkunft: 25€

Wetter: Morgens kühl, später warm, gutes Wanderwetter

Hier bin ich:

Heutige Strecke:

Die Rühreier heute hatte ich mir wirklich verdient, schleppte ich doch 12 rohe Eier in meinem Rucksack bis zur nächsten Herberge in Olleros de Tera, wo ich jetzt gerade bin. Das erforderte etwas umdisponieren, verfügte die öffentliche Herberge, in der ich eigentlich zu nächtigen gedachte, nämlich nicht über eine Küche. Also hieß es, ausweichen auf eine private. Diese wiederum hatte nur Einzel- und Doppelzimmer. Und so kam es, dass es mir heute vergönnt ist, ganz alleine in einem Zimmer zu residieren. Und wie es aussieht, werde ich für heute Nacht auch ganz alleine dieses Häuschen bewohnen. Bisher, jetzt ist es fast 18 Uhr, ist noch niemand anderes hier. Ich habe Küche, Badezimmer, Esszimmer und den Aufenthaltsbereich im Freien für mich alleine. Die Waschmaschine ist sogar im Preis inbegriffen, also wusch ich die komplette Wäsche. Draußen weht ein reges Lüftchen, es war alles in Rekordzeit trocken. Für 25€ war das echt ein Schnäppchen.

34km galt es heute zu bewältigen, weshalb ich früh, um 6:15 Uhr aufbrach. Außerdem war mir der Herbergsvater von gestern nicht geheuer. Ein kauziger, älterer Typ mit Bart, der mir bei der Anmeldung mit Gesten zu verstehen gab, um 20 Uhr gäbe es Abendessen für alle. Mein Verneinen schien ihn zu enttäuschen. Als ich auch noch das Frühstück ablehnte, wechselte sein Gesichtsausdruck zu Verwunderung und, ja, ich bin sicher, er war leicht erzürnt. Er erwartete wohl, dass alle an diesen Gemeinschaftsritualien teilzunehmen haben. Ja freilich, und vielleicht noch beichten und gemeinsam beten und Buße tun. Nicht mit mir. Ich brach auf, solange noch alle schliefen. Immerhin aber gab es Einzelbetten.

Ein herrlicher Tag begann. Wie immer wurde es gehen 7 Uhr erst kühler, bevor die Temperaturen ab 9 Uhr  wieder stiegen. Schnell entledigte ich mich meines Pullovers, er kam zu den Eiern in den Rucksack. Und schon bald funkelte der Himmel strahlend blau und das Wandern war eine Lust.

An einer Stelle kürzte ich um 1,3km ab. Macht aber nichts, die gestrige Albergue lag 1km abseits des Weges, hin und zurück also 2km mehr. Der Camino führte erst einmal nach Norden, dann knickte er ab und weiter ging's westwärts. Wenn man auf der Karte sieht, es geht nach Norden, also nach oben, meint man unwillkürlich immer, es geht bergauf. Völliger Unsinn, trotzdem war's genau so. Naja, ein bissl zumindest. 😉 Heute durchquerte ich die Orte Villanueva de las Peras, Santa Croya de Tera, Santa Marta und Calzadilla de Tera, außerdem lief ich am den Gestaden des Flusses Rio Tera entlang, der ruhig und friedlich dahinplätscherte. Bis ich einem Kieswerk näher und näher kam, da war's vorbei mit Ruhe und Frieden. Plötzlich herrschte ein Höllenlärm von den Gesteinzertrümmerungsmaschinen. Aber so schnell der Lärm kann, so schnell verging er wieder und kurz darauf trudelte ich in Olleros den Tera ein und nahm besagtes Einzelzimmer in Beschlag. In der Ferne sah ich schneebedeckte Berge. Das dürfte das kantabrische Gebirge sein. Dessen Ausläufer bescheren mir die nächsten Tage auch ein paar Auf und Abs.