Von: Labacolla
Nach: Santiago de Compostela
Wie viel: 12,1km
Gesamt: 846,4km
Unterkunft: Herberge The Last Stamp
Kosten Unterkunft: 25€
Wetter: bewölkt, meist angenehm warm, gelegentlich frischer Wind
Hier bin ich.

Heutige Strecke.
Und dann war er auch schon da. Der Tag, an dem ich Santiago erreichte. Der 23ste meiner Pilgerreise.
Aufgestanden vor 6 Uhr, Supermarktfrühstück und schon setzte ich mich um 6:15 in Bewegung. Ich wollte möglichst früh ankommen, gleich mehr dazu.
Endlich erreicht.
Der Platz vor der Kathedrale, einige haben direkt dort geschlafen.
Die Kathedrale Santiago de Compostela.
Der erste Weg führte mich zum Pilgerbüro. Und das war auch der Grund, warum ich so früh hier sein wollte. Jeden Tag kommen tausende Pilger in Santiago an, gestern waren es genau 4.086.

Wie viele Pilger sind angekommen:
Anmeldung für die Compostela:
https://oficinadelperegrino.com/
> Menü> Registro > Individual
oder direkt: https://oficinadelperegrino.com/registro-individual/
Ich geh davon aus, daß so gut wie jeder sich seine Pilgerurkunde ausstellen lässt. Die kostet nichts, man muss nur nachweisen, daß man mind. die letzten 100km gepilgert ist. Und ausgestellt wird diese Urkunde im Pilgerbüro. Stundenlange Wartezeiten sollen nicht ungewöhnlich sein. Deshalb stand ich um 8:15 in der Schlange. Ja, es gab bereits eine Schlange, obwohl das Büro erst um 9 Uhr öffnet.
Kaum hatte es geöffnet, ging alles relativ schnell. Es gibt 25 Schalter, an denen Urkunden ausgestellt werden.
Ich war übrigens die Nummer 21 in der Warteschlange.
Das ist die Pilgerurkunde, die sogenannte Compostela.
Die Compostela ist, wie gesagt, umsonst, zusätzlich erhielt man für 3€ das "Certificste of Distance".
Jeder Pilger ist mit dem Rucksack unterwegs. Wie also bekommt man diese Dokumente heil und nicht zerknittert nach Hause?
Na logisch, mit einer praktischen Transportröhre, für 2€ direkt im Pilgerbüro erhältlich.
Der Vollständigkeit halber, den Nachweis erbringt man mit dem Pilgerpass. Den führt man von Beginn an mit sich und sammelt Stempel. In jeder Herberge bekommt man einen, aber auch in Kirchen, Bar's, Restaurant's und anderen Einrichtungen. Meinen ersten in Irun hab ich z. B. in einer Bäckerei bekommen.
Das war erledigt. Es stand aber sofort der nächste Termin an, die sogenannte Botafumeiro "Show". Botafumeiro wird das riesige Weihrauchfass genannt, das in der Kathedrale durch das gesamte Querschiff schwingt. Bis gestern war ich noch der Meinung, das findet jeden Tag statt, dann hab ich gelesen, es gibt nur 12 Tage im Jahr, an denen die Botafumeiro zum Einsatz kommt. Und einer der 12 Tage ist Christi Himmelfahrt, also heute. Und zufällig genau heute bin ich angekommen. Ob da nicht eine höhere Macht ihre Finger im Spiel hatte? 😉 Wir wissen es nicht.
Auf jeden Fall, auch hier musste man Schlange stehen und diese Schlange war schon deutlich länger. Sie ging in der Bildmitte um den Turm rum noch ca. 30m bis zum Eingang der Kathedrale.
Die Kathedrale war dann auch voll, ich bekam aber einen ganz guten (Steh-)Platz.
Alle warteten wir darauf, daß es losging. Es trat mehrfach jemand ans Mikro uns sagte "Silenco, por favor", aber es dauerte über eine Stunde, bis das Schauspiel begann. Das erste Video ist von Carlos, einem Spanier, den ich vor 11 Tagen kennenlernte. Wir waren zwar keinen einzigen Tag zusammen unterwegs, trafen uns aber fast jeden Tag in der Albergue wieder.
Direkt im Anschluss wurde eine Messe gehalten, ich blieb so lange da.
Das ist Carlos.

In der Herberge war ich zwischendurch auch noch. Sie hieß "Herberge The Last Stamp" . Wie einfallsreich.
Damit wäre, wenn man so will, die Pflicht erfüllt. Santiago ist erreicht. Jetzt kommt die Kür. Noch weitere 90 km zum Atlantik. Aber auch das war ja von Beginn an geplant. Und weil mein Bus erst in 8 Tagen fährt, hab ich auch noch Zeit, vom Atlantik wieder zurück nach Santiago zu gehen. Aber ab jetzt ganz entspannte knappe 30km pro Tag.
Das Wetter soll leider erst Mal nicht so toll werden. Regen ist angesagt.
Buen Camino.
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