Von: Santander
Nach: Santillana del Mar
Wie viel: 38,2km
Gesamt: 312,8km
Unterkunft: Pilgerherberge El Convento
Kosten Unterkunft: 20,00€
Wetter: sonnig, angenehm warm
Hier bin ich.
Heutige Strecke.
Die Strecke war heute nichts Besonderes. Fast komplett entlang von Straßen. Um 6:30 machte ich mich auf den Weg, natürlich ohne Frühstück.
Santander am Morgen.
Was ich überhaupt nicht bedacht hatte, heute ist Sonntag. Und auch in Spanien haben die Supermärkte zu am Sonntag. Das hieß, ich blieb erst mal hungrig. Ich hoffte auf ein Café oder Ähnliches. Kam aber nichts. Gut, um 10 dann mal eine Tankstelle mit kleinem Shop. Da wollte ich auch nicht mehr. Ich marschierte noch eine Stunde bis zu einer ersten Rast. Was war denn noch in meinem Rucksack zu finden? Ah ja, Käse und ein Stück Baguette von vorgestern. Und das Baguette war gar nicht mal hart, hätte ich nicht gedacht. Und meine Notration war natürlich auch noch da, Müsli. Weil das staubtrocken ist, besorgte ich vor ein paar Tagen getrocknete Pflaumen dazu. Macht's genießbarer.
Während ich so entspannt in einer Ortschaft auf einer Bank sitze, fährt ein Rentner mit seinem elektronischen Rollstuhl vorbei, auf der Straße, nicht etwa auf dem Gehweg, und spricht mich auf Spanisch an. Ich hebe entschuldigend die Arme und sage nur "Aleman". Darauf er: "Ich spreche deutsch. Guten Tag. Auf Wiedersehen. Wie geht es Ihnen. Ich liebe dich." Er lacht, rollt wieder los und wünscht mir noch Buen Camino. Das hört man jeden Tag ein paarmal. Einige Kilometer weiter, ich überquere gerade innerorts eine vielbefahrene Brücke, die Autos rauschen nicht allzu schnell aber in einem steten Strom an mir vorbei, als ich halb hinter, halb neben mir ein fröhliches "Buen Camino" höre. Im nächsten Moment überholt mich ein Auto, aus dessen Beifahrerfenster eine junge Frau mit ihrem halben Oberkörper lehnt und mir lachend zuwinkt. Schon nett.
Gar nicht mehr so soweit.
Ein paar Meter abseits von Straßen gibt's natürlich immer.
Zwei Schafe, buchstäblich ins Fressen vertieft.
Kirchen, wer hätte es gedacht, gibt's zuhauf auf einem Pilgerweg.
Und nach noch ein paar Kilometern Straße...
erreichte ich das heutige Etappenziel Santillana del Mar. Das ist hier scheinbar eine Touristenattraktion. Der Ort ist gar nicht groß, aber es sind viele Leute in den engen Gassen unterwegs. In diesen reihen sich Restaurant's an Bar's an Imbissbuden und Souvenirshops.
Sachen gibt's.
Meine Herberge ist ein ehemaliges Nonnenkloster, es riecht intensiv nach Kirche und altem Holz, die Dielen des Korridos knarzen laut und gespenstisch. Alles ist sehr weitläufig, ein großer Garten und, obacht, ein 2-Bett Zimmer.
Buen Camino.
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