Von: Santoña
Nach: Santander
Wie viel: 35,7km + 5,7km Fähre
Gesamt: 274,6km
Unterkunft: Pilgerherberge Santos Mártires
Kosten Unterkunft: 15,00€
Wetter: sonnig, gut warm
Hier bin ich.
Heutige Strecke.
Was war denn heute so los? Da muß ich erstmal mit gestern Abend weitermachen. Kaum war in unserem 6-Betten Zimmer Ruhe eingekehrt, gegen 22:30 Uhr, da brach vor unserem Fenster die Hölle los. Musik erklang, aber richtig laut, und dutzende Halbwüchsige sangen kräftig mit. War halt ein Youth Hostel, da war wohl gerade eine Schulklasse auf Ferienfahrt, und, es war Freitag, da wollen die jungen Leute halt mal feiern. Ich behalf mir wieder mittels Oropax. Ging so halbwegs damit.
Am nächsten Morgen das übliche Ritual. Zähneputzen, möglichst leise zusammenpacken und los. Beim Verlassen des Zimmers ruft mir der noch ruhende Franzose ein "Switch off the fucking light in the bathroom" zu. Danke, sehr nett. Ich war zwar nicht der Letzte im Bad, aber gut.
Aufbruch, wie meist, ohne Frühstück, nur einen Automatenkaffee gab's. Beim morgendlichen Gang durch Santoña wehten mir abwechselnd Düfte nach Fisch und Bäckerei um die Nase.
Nach ein paar Kilometern passierte ich diesen Strand.
Unmittelbar danach konnte man sich zwischen 2 Wegvarianten entscheiden. Auf der Straße bleiben oder eine kleine Anhöhe hoch. Letzteres war meine Wahl. Und die war goldrichtig. Nicht nur der Blick auf den eben passierten Strand war wunderschön...
... nein, auf der anderen Seite der Anhöhe lag noch ein Strand, genauso schön.
Der Abstieg...
mündete direkt auf besagtem Strand. Da es erstmal keine Möglichkeit gab, den Strand zu verlassen, dachte ich mir erst "Mist, im Sand laufen ist bescheuert.", sofort gefolgt von der Idee "Ich geh bis zur Wasserlinie und versuch's dort." Und dank feuchtem und festen Sand war dort zu Gehen überhaupt kein Problem. Und so lief ich kilometerlang direkt am Wasser entlang, während meine Schuhe von der leichten Brandung umspült wurden. Ich dachte mir, das kann doch jetzt nur ein Traum sein, das ist doch zu schön um wahr zu sein.

Irgendwann war der Traum vorbei und, wahrscheinlich weil's vorher einfach zu schön war, folgten nun 20km an der Straße.
Mr. und Mrs. Esel liefen mir nach Tagen wieder über den Weg.
Und, genau wie im richtigen Leben, sie - kamerafixiert.
Er will nur seine Ruhe und fressen.
Und weiter.
An einem Campingplatz hielt ich Rast, versorgt mit ... Schokobrötchen. 🤗
Es folgten weitere 6km bei mittlerweile schweißtreibenden Hitze diese laute Straße entlang.
Die Alternativroute hätte ebenfalls an einer Straße die Küste entlang geführt. Mit Sicherheit schöner wie diese aber auch 4km länger. Das sparte ich mir heute. Die 48km von gestern steckten mir in den Knochen.
Bald erreichte ich Somo und nahm die Fähre nach Santander.
Von der Anlegestelle war meine Herberge nicht mehr fern.
Das Erste nach Ankunft in einer Herberge ist Duschen, dann ist man gleich wieder ein ganz anderer Mensch.
Fotos von Santander.
Das Besondere an der heutigen Herberge ist, es gibt keine Sitzgelegenheiten. Nur einen einzigen Stuhl neben der Waschmaschine und 2 Toiletten, aber zu lange darf man die nicht blockieren, sonst werden die Anderen grantig. 😃
Wo also soll man sich aufhalten? Bleibt nur das Bett, aber das ist mir noch zu früh. Deshalb verweile ich im Moment auf einer Parkbank direkt am Kinderkarussell.
Es ist jetzt 22:15 Uhr. Mittlerweile bin ich im Bett und versuche zu schlafen, aber die Möwen kreischen so laut. Und mich umschwirrt eine Mücke. Naja.
Buen Camino.
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