Von: Bukarest (Rumänien)
Nach: Budapest (Ungarn)
Hier bin ich:
Heute morgen um 8:50 kam ich in Budapest an. Die Fahrt im Schlafwagen war sehr angenehm. Endlich konnte man mal wieder für sich alleine sein. Da in meinem Hostel vor 15:00 niemand anzutreffen ist, deponierte ich den Rucksack in Bahnhofsnähe. Kann man ja alles vorher per Internet raussuchen und buchen. Schon praktisch.
Dann latschte ich den Pest-Teil ab, also den östlich der Donau gelegenen Teil Budapests. Auch hier gibt es, wie in Bukarest viele mächtige Gebäude, aber hier ist der Stil ein anderer, man hat sofort die österreichisch-ungarische Kaiserzeit vor Augen, denkt an Sissi, Kaiserschmarrn und Apfelstrudel. Bei Bukarest meint man eher, daß gleich eine russische Militärparade um die Ecke kommt.
Als ich so durch Budapest streife, fällt mir auf, hier ist was im Gange. Abgesperrte Straßen, Menschenansammlungen, viele Ordner und Polizisten. Google bringt zu Tage, hier findet heute der Pride-Day statt, eine Mischung aus Christopher-Street-Day und Love-Parade. Orban hat den eigentlich verboten, aber dem Bürgermeister von Budapest war's egal. 👍
Als ich um 15:00 meine Unterkunft suchte, war ich plötzlich mitten drin in der Parade, die führte direkt am Hostel vorbei. Es herrschte ein Trubel und ein Lärm, das glaubt man nicht. Das machte das Finden der Unterkunft nicht gerade leichter, aber die hätte ich auch ohne das ganze Tohuwabohu nicht gefunden.
Ich hatte die Adresse und stand direkt vor dem Gebäude. Aber es gab keinerlei Schild, das auf das "Bauhaus Astoria Hostel" hingewiesen hätte. Ich fragte in 2 Geschäften danach, das eine direkt links neben dem Hostel, das andere direkt rechts daneben, was ich zu dem Zeitpunkt natürlich noch nicht wusste. Keiner kannte es. Ich rief an und die Dame dirigierte mich zu der Tür zwischen den beiden Geschäften. Die war verschlossen, ich sollte auf den vorhandenen Nummernfeld die 42 drücken, woraufhin wohl eine Gegensprechanlage aktiviert wurde. Das konnte ich aber nur anhand der Displayanzeige "Call in" erkennen. Hören konnte man nichts, es war ja laut wie Hölle.
Die Dame am Telefon meinte, sie schickt jemanden runter, der mich rein lässt. Ein anderer, auch vor der Tür Stehender, hatte auch eben telefoniert und auch ihn sollte jemand einlassen. Schließlich kann jemand und öffnete die Tür. Wir gingen rein, der andere wollte nicht zum Hostel. Da am Telefon von runterschicken die Rede war, dachte ich, das Hostel wird ja wohl irgendwo in den oberen Etagen sein. Also ging ich die Treppe rauf und endlich, im vierten Stock, fand sich eine Tür mit "Bauhaus Astoria Hostel" - Schild. Natürlich verschlossen. Ich klingelte, wartete, klingelte etwas länger, wartete, klingelte Sturm. Es tat sich nichts. Naja, das Ende der Geschichte. Ich war die Treppe rauf gegangen, die Rezeptionistin mit dem Aufzug nach unten gefahren, um mich einzulassen. Auf meine Frage, wie man denn ohne irgendwelchen von außen erkennbaren Hinweis und auch ohne Information in der Booking App dieses Hostel hätte finden sollen, ging sie gar nicht ein.
Aber es ging noch weiter. Ich bekam einen Schlüssel für die Wohnungstür und einen Chip für die Haustüre. Der Chip musste an einer bestimmten Stelle des Türschildes platziert werden, damit sich die Tür öffnete. Erkennbar war das am Türschild natürlich nicht. Mit viel Ausprobieren hat es geklappt. Den Schlüssel für die Wohnungstür konnte man zwar ins Schloss stecken, aber er ließ sich nur mit viel Geduld und vielen Versuchen auch wirklich mal drehen. Manchmal auch gar nicht, dann half wieder nur klingeln. Und als ich Abends um 23:00 öffnen wollte, stellte sich raus, die Tür war noch mit einem zusätzlichen Querriegel gesichert, für den ich gar keinen Schlüssel bekommen hatte. Die haben es einen wirklich nicht leicht gemacht.
Jedenfalls, abends erkundete ich den Westteil der Stadt und mache eine Sightseeing Bootsfahrt auf der Donau mit. Schon schön, die Stadt, vom Fluss aus und mit der ganzen Beleuchtung.
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