Tag 24 - 02.04.2024 - 40,4km - von Villanueva de Campean nach Montamarta

Veröffentlicht am 27. April 2024 um 08:57

Von: Villanueva de Campean

Nach: Montamarta

km heute: 40,4

km gesamt: 741,6

km durchschnittlich/Tag: 30,90

km Wochenschnitt (gleitend): 219,1

Wochenschnitt (gesamt): 216,30

Unterwegs von: 6:30

Unterwegs bis: 14:40

Zeit heute: 8:10 Stunden

Zeit gesamt: 143:40 Stunden

Unterkunft: Pilgerherberge von Montamarta

Kosten Unterkunft: 5€

Wetter: Kalt, teilweise windig, mäßiges Wanderwetter

Hier bin ich:

Heutige Strecke:

Wie gestern schon geschrieben, der Wind ist das Schlimmste. Heute morgen war es genauso kalt, wie schon seit einer Woche, 3 oder 4 Grad, aber es regte sich kein Lüftchen und somit war's, nachdem ich meine müden Knochen mal in Gang gebracht hatte, auch nicht kalt. Erst nach Mittag kam etwas Wind auf und 10 Minuten vor dem Ziel sogar noch leichter Regen. Morgen soll es bis zu 18 Grad warm werden und bis Freitag weiter steigend auf 24 Grad. Zeit wird's, 8 Tage lang wa es jetzt saukalt zwischen 2 und 11 Grad.

Da heute eine 38km Etappe anstand, war ich bereits um 6:30 Uhr auf dem Camino. Vor 3 Tagen wäre das noch 5:30 Uhr gewesen, entsprechend finster war es. Am Horizont konnte ich die Lichter von Zamora sehen, 18km entfernt. Die beiden Engländer, die außer mir in der Herberge übernachteten, schlummerten noch friedlich, aber wahrscheinlich wurden sie wach, als ich die Tür des Schlafraums öffnete. Die klemmte nämlich dermaßen, ich musste mich mit Schwung dagegen werfen, mit entsprechender Geräuschentwicklung.

Keine aufregende Landschaft heute, der Weg führte über Pisten durch Wiesen und Ackerland. In Zamora zwang mich die über den Fluss Douro führende gesperrte Fußgängerbrücke zu einem kleinen Umweg, was die Weglänge auf über 40km erhöhte. Im Supermarkt füllte ich meine Vorräte auf, als Sofortsnack gab es ein Thunfischsandwich und ein leckeres schokoladengefülltes Etwas. Gibt schon gute Sachen hier. Schnell ließ ich Zamora hinter mir, durchquerte den kleinen Ort Roales und überquerte etwas später die Zug-Hochgeschwindigkeitstrasse, die Madrid mit Santiago de Compostela verbindet. Eine knappe Stunde später war ich am Etappenziel, der öffentlichen 20-Betten Albergue in Montamarta. 

Ich war noch nicht mit Duschen fertig, als ich jemanden jammern und stöhnen hörte. Ein koreanisches Paar, etwas älter als ich, war angekommen. Die Frau hatte eine dicke Beule unter dem Auge und verarztete sich gerade. Ich gab ihr von meinen Pflastern, was sie brauchte. Später kam plötzlich die Polizei, wohl gerufen von einem spanischen Pilger, der inzwischen auch eingetroffen war. Und nach der Polizei noch der Notarzt, der nahm das Paar mit ins Hospital. Ich hab ja kein Wort verstanden, aber einmal fiel das Wort "Torro", also "Stier". Wundern würde es mich nicht, wenn sie Ärger mit einem Stier gehabt hätte, das hätte mir auch schon passieren können. Andererseits, ich kann fast nicht an einem Stier glauben, dafür wäre sie mir einer Beule zu glimpflich davon gekommen.

Zu Essen gab's mein Standardmenü: Baguette, Salami, Käse, Paprika und Peperoni, siehe Foto. Und seit ich vor ein paar Tagen eine Dose Instantkaffe gekauft habe, eine Idee, die ich mir vom Russen Alexander abgeschaut habe, gönne ich mir öfters mal ein Tässchen Kaffee. Feine Sache. Vor allem, wenn man sie, eingemümmelt in eine warme Wolldecke, bequem in einem Sessel, die Beine hochgelegt, direkt neben der Heizung genießt. So wie jetzt gerade. Dazu ein gutes Buch auf den Knien und außer mir kein Mensch hier. Könnte es schöner sein.

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