Von: Hospital
Nach: Fisterra
Wie viel: 35,2km + 6,0km
Gesamt: 949,9km
Unterkunft: Herberge Mar der Rostro
Kosten Unterkunft: 15€
Wetter: sonnig, angenehm warm, traumhaftes Wetter
Hier bin ich.
Heutige Strecke.

Erst kurz zum Frühstück. Ich hatte ja gestern geschrieben, daß wir mit dem Auto hierher zur Herberge gefahren wurden. Und ich hatte es so verstanden, daß wir heute morgen wieder abgeholt und zum Frühstück zur Bar gefahren werden. Ich war auch nicht der Einzige. Wir warteten morgens um 6:30 Uhr zu Mehreren auf den Fahrservice. Der kam nur nicht. Nach und nach machte sich einer nach dem anderen zu Fuß auf den Weg zur Bar. Schließlich auch ich. Nach 10 Minuten war sie erreicht. 2 Cafe con leche und ein Schokogebäck später, es war kurz vor 8 Uhr, betrat ich den Camino.
Das hat der liebe Gott absichtlich gemacht. Die letzten beiden Tage war das Wetter greißlich bis durchwachsen, und heute ... so was traumhaftes erlebt man nicht jeden Tag. Schöner hätte es wirklich nicht sein können. Sonnenschein den ganzen Tag, das Meer hat nur so gefunkelt, was leider auf den Fotos nicht zu sehen ist. Ich hab gedacht, ich träume.
Nach ein paar hundert Metern stand gleich eine Entscheidung an, nach Fisterra oder nach Muxia. War bei mir ja schon klar, ich gehe erst nach Fisterra und komme dann über Muxia hier wieder zurück.

Die wissen, was sich gehört, eine ganze Ortschaft wurde mir gewidmet.
Die gibt's auch mitten in der Stadt.

Finisterre zum ersten Mal in Sicht.
Dann kam ein traumhafter Strand nach dem anderen.
Der Nullstein, der Anfang und das Ende.
Wer denn Camino Frances geht, passiert den Cruz de Ferro, ein Eisenkreuz auf dem höchsten Punkt des Caminos. Dort legt man einen von zuhause mitgebrachten Stein und damit symbolisch seine Sorgen und Nöte ab. Nun ging ich ja nicht den Camino Frances und kam somit nicht am Cruz de Ferro vorbei. Trotzdem hab ich für mich und für jedes Familienmitglied einen Stein mitgenommen und ihm bis ans Ende der Welt getragen. Dort angekommen, warf ich alle Steine mitsamt aller Sorgen, Nöte, Kummer und Probleme in den Atlantik. Mögen sie dort für immer versunken bleiben.
Bei meiner Abreise waren die Steine mit Namen beschriftet. Die hat leider nicht lange gehalten, aber die Steine stehen für Martin, Michaela, Kilian, Maxi, Jonas und Bazi (aka "The cat").
Und weg waren sie.
Ich glaube, ich kann die Erdkrümmung sehen.
Meine Herberge.
Mein Standardessen, es fehlt nur eine Peperoni.
Ich war heute gegen 14 Uhr am Kap. Es waren dermaßen viele Menschen da, das kann man sich nicht vorstellen. Ich habe schon beschlossen, gleich morgen früh nochmal hinzugehen. Dann hoffentlich in relativer Ruhe. Jetzt ist es kurz vor 20 Uhr Abends, und ich überlege, ob ich auch heute Abend nochmal hingehe, um den Sonnenuntergang zu erleben. Ich denke, ich mach das. Das wird ein einmaliger Erlebnis. Das ist mir die 6 km hin und wieder zurück wert.
Jetzt ist es kurz vor 23 Uhr, ich bin eben zurückgekommen vom Kap. Es war grandios, phänomenal, ein wahrer Traum.
Was für ein Tag. Ich muss mehr solcher magischer Orte besuchen. Das Nordkap mit dem Auto, Istanbul per Zug, Transsibirische Eisenbahn...
Buen Camino.
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