Tag 2 25.07.2022 31,7km Deba

Veröffentlicht am 25. Juli 2022 um 21:35

Von:   Orio

Nach: Deba

Wie viel: 31,7km

Gesamt: 73,2km

Unterkunft: Pilgerherberge Geltoki

Kosten Unterkunft: 8€

Wetter: sonnig, warm

Hier bin ich

Heutige Strecke 

Wie war die erste Nacht in einer Pilgerherberge?

Halb so wild, würde ich sagen. Spanien ist ja ein gutes Stück weiter westlich, hat aber die gleiche Zeitzone wie Deutschland, es ist also bestimmt eine Stunde länger hell. Deshalb wohl hatten sich nur wenige vor 22 Uhr ins Bett verkrochen. Bei mir war's auch ungefähr die Zeit. Bin schnell eingeschlafen und nur 2x in der Nacht aufgewacht. Um 01 Uhr bin ich mal rausgegangen, die Tür des Schlafsaals führte direkt ins Freie, es war angenehm warm. Im Schlafsaal dagegen war's ziemlich heiß. Schlafsack hätte man eigentlich gar keinen gebraucht. Bin dann doch wieder reingeschlüpft, ich kann mir nicht vorstellen, dass bei den 32 Betten jeden Tag die Laken gewechselt werden und dann liegt man im Mief der letzten Pilger. Darf man aber auch nicht zu eng sehen, was einen nicht umbringt, macht einen nur härter. 😜

So ab halb 6 wurd's unruhig, einer nach dem anderen packte sein Zeug zusammen und brach auf. Bei mir war keine Eile, ich hatte Frühstück mitbestellt, das gab's erst um halb 8.

13 Leute waren beim Frühstück, von 32, es gab Kaffee, getoastetes Baguette mit Butter und Marmelade, einen Joghurt, ganz kleine Kuchen und Obst. Hat schon gepasst. Obwohl ich immer darauf gewartet hab, daß Semmeln oder Brot oder zumindest Toastbrot auf den Tisch gestellt werden. Mehr als die Mini Baguette Scheibchen kam aber nicht.

Kurz nach 8 startete ich. Es ging durch den Ort Orio.

Meine Wäsche war noch nicht ganz trocken. Das erledigte ich unterwegs.

Der nächste Ort war Zarauz. Ich kaufte Wasser und Brotzeit für später. Zarauz ist eigentlich das Ziel der zweiten Etappe, zumindest wenn man nach den Etappenempfehlungen meiner App geht. Ich war schnell wieder draußen.

Weiter an der Küstenstraße entlang nach Getaria.

In Getaria führte der Weg landeinwärts.

Hier darf man aber auch gar nichts.

In Zumaia, der nächsten Ortschaft, durch den Hafen 

und dann schlug meine App einen alternativen Weg vor. 1,5 km langer aber es sollten besonders interessante Felsformationen zu sehen sein. Ich ließ mich darauf ein.

Brotzeit muß auch mal sein, ich hatte schon über 20km abgerissen.

Die eigenartigsten Gesellen treiben sich hier rum.

Herr und Frau Esel.

Der Weg führt auch mal über Autobahnen

und an Landstraßen entlang.

Aber meist doch durch Wald und Flur.

Bald erreichte ich mein Tagesziel, Deba. Die Herberge ist im Bahnhof im ersten und zweiten Stock untergebracht.

Mein Bett ist im zweiten Stock (wieder das obere).

Blick aus dem Fenster.

Es war noch nicht mal 15 Uhr, ich wollte ja noch 5 km weitergehen. Das dumme war nur, wenn ich dort keinen Platz bekommen hätte, wär's nochmal 16km weitergegangen. Und über 50 km wollte ich dann doch nicht machen. 

Und die Gefahr, daß nichts mehr frei gewesen wäre, war nicht so gering. Die Herberge hier in Deba hat 56 Plätze, ist also eher groß. Ich bekam Bett 44. Die wurden der Reihe nach vergeben.

Frühstück gibt's hier eh nicht, ich breche morgen um 6 Uhr auf. Je früher ich bei der nächsten Unterkunft bin, desto besser. Den Eiertanz von gestern möchte ich möglichst ab jetzt vermeiden.

Das war's für's Erste. Es ist 18:35. Hab also noch Zeit. Die Wäsche wird vielleicht heute noch trocken (ist nicht nur meine).

So, für morgen hab ich jetzt reserviert. Wird zwar eine lange Etappe, gute 40km, aber egal. Wenn man weiß, man kriegt ein Bett, passt das schon.

Was mir immer noch fehlt, ist eine Jakobsmuschel, zum an den Rucksack hängen. Ich dachte, die gäb's auf dem Weg überall zu kaufen. Bis jetzt ... niente

Buen Camino