Statistik:
Kilometer Tag 9: 6
Kilometer gesamt: 3508
Wir sind heute: Trevelez (an den südlichen Ausläufern der
Sierra Nevada)
Kosten Camping: 21,00€

Heute ist wieder Bergtag. Es geht auf den Pico de Mulhacen. Der liegt in der Sierra Nevada und ist mit 3482m der höchste Berg auf dem spanischen Festland (höher ist nur den Pico del Teide mit3715mauf Teneriffa). Außerdem ist es der höchste Berg Europas außerhalb der Alpen und des Kaukasus.
Wir wollen wieder die Morgenkühle ausnutzen und stehen abermals um 5:45 auf. Dabei haben wir nicht berücksichtigt, dass wir ein ganzes Stück weiter westlich sind und die Sonne um 1:19 Stundenspäteraufgeht als zu Hause. Es ist also erstmal stockdunkel. Mit Stirnlampen sitzen wir an unserem Campingtisch, kochen Kaffe und frühstücken. Die Stirnlampen locken allerlei fliegendes Kleinstgetieran. So eine Motte auf meinem Honigbrot würde mir ja auffallen, aber von der Kirschmarmelade hebt sie sich nur schlecht ab. Ich kann für nichts garantieren. Schließlich machen wir den Gaskocher wieder an, der hält die Insekten fern. Gegen halb 7 dämmert es langsam. Die Wurstsemmeln sind geschmiert, es kann losgehen.

Alsdann, frisch auf, die Schuhe geschnürt …

… ähm, geschnürt hab ich gesagt.

Na also, schon besser.
Mit dem Auto geht es 2km vom Campingplatz in den Ort Trevelez. Dort starten wir von genau 1500m, gehen kurz durch den Ort…

… und sind sogleich in der Natur.




Bald kommt auch die Sonne zum Vorschein. Es bleibt heute aber den ganzen Tag relativ angenehm. Auf 3000m sowieso, aber auch unten am Campingplatz hat es nur um die 30 Grad.

Auf 2000m gibt es auch wieder Bäume, im Gegensatz zu unten, wo alles eher wüstenähnlich ist.


Stall, Wohnung, Schutzhütte? Wir wissen es nicht.

Auf 2600m fließt ein Bächlein, es grünt, das gefällt auch den Rindviechern.


Aber es wird noch besser. Auf 2900m dieser Wasserfall …

… gespeist von diesem kleinen See.

Wad‘n schönes Fleckchen Erde.



Knapp 600m geht es noch nach oben. Schotter und Geröll werden wieder mehr, aber die Landschaft ist nicht gar so mondartig wie vor 3 Tagen in den Pyrenäen. Aber das sind keine Berge, wie man sie aus den Alpen kennt, aus massiven Fels. Hier ist es eher so, dass die Berge zerbröckeln und zerbröseln. Man könnte meinen, der liebe Gott hat einfach eine große Kiste Geröll ausgeschüttet.



Geschafft, nach 4:20 Stunden sind wir oben.


Leider ist die Fernsicht immer noch nicht besser geworden. Seitdem wir in Spanien sind, hängt so ein merkwürdiger Dunstschleier über dem Land. Man sieht 2-3 km, dann ist Schluss. Wie eine milchig-weisse Wand. Wir haben ergoogelt, das liegt am Saharasand, der von Afrika rüberweht.


Jetzt folgt noch der unvermeidliche Abstieg. 2000m rauf heißt halt auch, 2000m wieder runter. Zehenschonend geht das kaum. Erst geht es eine ganze Weile relativ flach abfallend dahin, aber die letzten 1200m gehen steil runter. Wenigstens ist das Ziel bereits in Sicht. Trevelez bei noch 1200 Höhenmetern.

Noch 600 Höhenmeter.

Und noch 300m.

Insgesamt waren wir 7,5 Stunden unterwegs. Da hat man sich schon eine Belohnung verdient.

Erstelle deine eigene Website mit Webador