Tag 2 - 11.03.2024 - 27,8km - von El Cuervo nach Las Cabezas de San Juan

Veröffentlicht am 25. April 2024 um 21:17

Von:  El Cuervo de Sevilla

Nach: Las Cabezas de San Juan

km heute: 27,8

km gesamt: 56,5

km durchschnittlich/Tag: 28,25

km Wochenschnitt (gleitend): -

km Wochenschnitt (gesamt):197,76

Unterwegs von: 9:25

Unterwegs bis: 15:45

Zeit heute: 6:20 Stunden

Zeit gesamt: 12:30 Stunden

Unterkunft: Apartamentos Turisticos La Terraza

Kosten Unterkunft: 49,50€

Wetter: Sonnig, an die 20 Grad, gutes Wanderwetter

Hier bin ich:

Heutige Strecke:

Als ich gestern ankam, konnte die Rezeptionistin einigermaßen Englisch. Die junge Frau heute Morgen, bei der ich das Frühstück bestellte, leider kein Wort. Auf Cafe con Leche konnten wir uns noch einigen, sonst verstand ich nichts. Als ich die Wörter Jam und Cheese hörte, nickte ich eifrig. Also bekam ich eine Semmel mit Käse und Marmelade und einen Kuchen dazu, das hat schon gepasst.

Um 9:25 Aufbruch, es war noch etwas kühl, der Pullover wurde gebraucht. Es dauerte aber nicht lange, und die Sonne und das Wandern erwärmten mich und ein T-Shirt reichte. 

Ich gehe ganz bewusst langsam, ich hab reichlich Zeit. 30 km am Tag, mehr sollen es im Schnitt nicht werden. Und dafür brauche ich selbst mit einer kleinen Rast nicht mehr als 6,5 - 7 Stunden. Und meinen Knien scheint das gemächliche Tempo auch gut zu tun. Bisher keinerlei Probleme. Das war bei meiner Testwanderung vor 2 Wochen noch anders. Die ging ebenfalls über 30 km, auch das Gewicht des Rucksacks war identisch. Nur habe ich die in meinem "normalen" Tempo in gut 5 Stunden ohne Pause runtergerissen. Und das habe ich deutlich gemerkt. Keine Schmerzen, aber schon dicke Knie. Naja, hoffentlich bleibt es so.

Heute nächtige ich in einem Apartment mit Küche. Die Gelegenheit musste ich nutzen und mir Rühreier mit Schinken, Paprika und Peperoni brutzeln. So schön das ist in einem eigenen Zimmer, das richtige Pilgerfeeling ist noch nicht aufgekommen, dafür braucht's die typischen Albergues mit Schlafsaal. Ich freu mich schon drauf.

Gestern Autobahn, heute Kanal. Viele km ging's daran entlang. Kurz begleitete mich Serge aus Frankreich. Es ist bereits sein fünfter Camino. Er hat Zeit, dem Aussehen nach ist er Rentner. Und er meinte, er geht immer in Sandalen und hatte gestern viel Spaß im Schlamm.

Heute wich der ausgeschilderte Weg vom Weg in der App ab. Da ich meiner App vertraue und bisher gut damit gefahren bin, folgte ich ihr. Keine so glückliche Entscheidung. Erst führte sie mich auf Schlammwege, die ich dachte gestern bereits hinter mir gelassen zu haben, aber schlimmer waren die einsamen Stallgebäude, die plötzlich am Ende des Schlammpfades auftauchen. Schon von weitem Hundegebell, nicht nur einer, mehrere, und keine Kleinen. Ich sah sie dann auch schon von Weitem, sie waren nicht eingezäunt und der Weg führte direkt an ihnen vorbei. Mir war nicht wohl dabei. Und als ich dann 200m vor dem Gebäude auf ein plattgefahrenes Schaf auf dem Weg stieß, von dem nur noch der Kopf dreidimensional war, dafür abgetrennt vom Körper, war meine Entscheidung klar. Ich wollte nicht im Keller der Klopeks enden (Tom Hanks teuflische Nachbarn lassen grüßen) und umging das Gebäude quer durch die Müllkippe, die sich ringsum ausbreitete. Kurz darauf war ich am Ziel der heutigen Etappe. Alles gutgegangen.